Toilette verstopft: Hausmittel und weitere Tipps
Die Toilette gehört zu unserem Alltag dazu. Trotzdem denken wir nur an sie, wenn es Probleme gibt. Die Verstopfung des Abflusses ist sicherlich eines dieser Probleme, der wir uns ungern stellen. Irgendwie ist es ja auch ein wenig eklig, die Rohrleitung des WCs freizubekommen. Der Besuch hat sich angekündigt und die Sanitäranlagen sind nicht nutzbar? Dann ist es jetzt an der Zeit dazu zu sorgen, dass das Wasser endlich wieder abfließen kann. Doch was kann man tun, wenn die Toilette verstopft ist?
Gründe für die verstopfte Toilette
Wenn wir uns bei Freunden auf die Schüssel setzen, hoffen wir, dass mit der Spülung alles gut abfließt. Es hält sich nämlich noch immer das Gerücht, dass ein zu intensiver Stuhlgang zur Verstopfung der Rohre führt. Dies ist aber so nicht richtig. In den meisten Fällen hat sich schon im Vorfeld einiges im Abfluss angesammelt. Hygieneprodukte, Windeln, Kondome, Haare – Beispiele für all das, was nicht in die Toilette gehört, gibt es viele!
Nach Betätigung des Abzuges verschwindet das Wasser nur langsam aus der Schüssel? Dann ist dies ein Zeichen dafür, dass das Rohr nicht mehr komplett frei ist. Auch wenn die Toilette nicht ausreichend oft gereinigt wurde, kann es zu einer Rohrverengung kommen – nämlich durch Kalkablagerungen. Ein „normales Geschäft“ kann dann schon ausreichen, um die Rohrleitung vollständig zu blockieren.
Hausmittel gegen Kloverstopfung
Natürlich möchten wir ein so scheinbar triviales Problem schnell und diskret selber aufheben. Dazu sei gesagt, dass man nicht in allen Fällen Expertenrat vermeiden kann. Wichtig ist, dass man die Situation sogar verschlimmbessern kann – etwa durch die Nutzung von Reiniger in Pulverform, der sich am Abfluss anlagern kann. Manche Hausmittel sind jedoch durchaus zu empfehlen, wenn es sich um eine einfache Verstopfung handelt.
- Zuerst kann versucht werden, mit der Klobürste ein wenig nachzudrücken. Hilft dies nicht, werden nun einige Liter heißes Wasser nachgegossen. Handelt es sich um ein weniger schwerwiegendes Problem, dann lösen sich Verstopfungen im Bereich des Siphons auf. Nun muss nur noch nachgespült werden.
- Die Saugglocke (Pömpel, Pümpel) ist wahrscheinlich allen bekannt. Durch ruckartiges bewegen der Glocke entsteht ein Unterdruck, welcher Altlasten durch das Rohr in den Kanal drückt. Ist das Abflussrohr jedoch verengt (z.B. durch Kalkablagerungen), hilft der Pömpel aber nur noch kurzfristig – wenn überhaupt.
Gut zu wissen: Eine Alternative zur Saugglocke kann man aus einer großen PET-Flasche fertigen. Hierzu wird der Boden abgetrennt und in das Rohr eingeführt. Durch das pressen der Flasche entsteht ein Unterdruck.

Bei der Verwendung chemischer Mittel ist generell Vorsicht geboten. Oft wird empfohlen, eine Mischung aus Natron und Essig in die Toilette zu geben. Durch die chemische Reaktion soll sich die Verstopfung lösen. Dies mag in manchen Fällen funktionieren – Abflussreiniger aus dem Baumarkt sollte man jedoch keinesfalls verwenden. Diese Mittel bilden starke laugen, welche ein Sicherheitsrisiko darstellen. Besonders gefährlich wird es, wenn es die kaustische Flüssigkeit an anderer Stelle zurück in das Haus drück. In jedem Fall müssen Nitrilhandschuhe und Augenschutz getragen werden. Noch besser ist es jedoch, eine Fachfirma zu beauftragen.
Wie gehen die Experten vor?
Manchmal kann es Sinn machen, eine professionelle Rohrreinigung zu buchen. Experten nutzen hierfür in erster Linie eine Rohrreinigungsspirale. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug zur mechanischen Reinigung des Abflusses, welches aus einer Welle und Kurbel besteht. Einfache Modelle aus dem Baumarkt müssen manuell gekurbelt werden. Elektrische Rohrreinigungsspiralen fräsen sich hingegen automatisch durch Ablagerungen im Rohr, um diese zu beseitigen. Die Besonderheit dieses Werkzeuges liegt in dessen Flexibilität. Es kann tief in das Rohr geschoben werden und erreicht so den Bereich hinter der Geruchsklappe.
Leider kann es auch sein, dass die Toilettenverstopfung externe Ursachen hat. In Mietshäusern kann etwa ein Fallrohr verstopft sein. In einer solchen Situation muss zwangsläufig der Vermieter eingeschaltet werden, damit das Problem genau lokalisiert werden kann. Es ist aber auch denkbar, dass die Ursache im Kanal zu suchen ist. Damit ist der Abfluss in die öffentliche Kanalisation gemeint. Durch Beschädigung an den Rohrleitungen kann es auch dort zu Verstopfungen kommen.

Sand oder Wurzelwerk dringt in den Kanal ein und verengt den Rohrdurchmesser. Wird nun die Toilette gespült, kann es zu einem Rückstau kommen. Das Wasser wird zurück in das Haus gedrückt. Liegt ein solcher Verdacht vor, wird dieser durch moderne Videodiagnostik erhärtet. Nachdem die Ablagerungen beseitigt wurden, wird der Kanal nun repariert – etwa im Inliner-Verfahren.
Wer kommt für die Kosten auf?
Wer einen Mietvertrag abgeschlossen hat, der hat ein Anrecht auf eine einen „vertragsgemäßen Zustand“ der Wohnung, welcher vom Vermieter erhalten werden muss. Die rechtliche Grundlage hierfür bildet § 535 Abs. 1 S. 2 BGB. Dies gilt allerdings nur, wenn der Mieter die Verstopfung nicht selber zu verantworten hat. Wer die Toilette als Mülleimer benutzt, der darf sich nicht wundern, wenn das Wasser irgendwann nicht mehr abfließen kann. Der Klempner muss dann selber bezahlt werden.
Toilette verstopft: Unser Fazit
Gründe für eine Verstopfung der Toilette gibt es viele. Oftmals lässt sich das Problem ganz einfach mit einer Saugglocke beheben. Hausmittel stoßen jedoch dann an die Grenzen, wenn die Rohrleitungen von Kalkablagerungen betroffen sind. Auch wenn das Problem außerhalb des Siphons zu verorten ist, sollte eine Fachfirma beauftragt werden.